Europa für Niedersachsen
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Projektleiterin Karin Berger im Gespräch mit Sarah Kuhlmann von der Stelle für Soziale Innovation

In diesem Monat hat Frau Berger in unserer Interview-Reihe Interessantes aus ihrem Projektalltag zu berichten.

Foto: Die Brücke e.V.

Sarah Kuhlmann: Frau Berger, können Sie beschreiben, welche Hürden es in Ihrem Projekt bislang gegeben hat und wie Sie diese überwinden konnten?

Karin Berger: Da unser Projektstart sich mit dem Ausbruch der Coronapandemie überschnitten hat, wurden wir schnell vor große Herausforderungen gestellt. Wir hatten ja die Idee, ein dezentrales Angebot im Landkreis Uelzen auf den Weg zu bringen, das Menschen mit psychischen Erkrankungen dazu (bringt) motiviert, wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Vorausssetzung hierfür sind Kooperationspartnerschaften, um die Aktivitäten mit Akteur*innen im Sozialraum zu verknüpfen. Um also das anfängliche Ziel, neue Personen (-gruppen) erschließen, erreichen zu können, mussten wir durch die Kontaktbeschränkungen neue Wege einschlagen.

Sarah Kuhlmann: Da geht es Ihnen wie vielen unserer sozial-innovativen Projekte. Wie sah Ihre Lösung zur Bewältigung dieses Problems aus?

Karin Berger: Anstatt an Gemeinderatssitzungen teilzunehmen, um die Bekanntheit von MoIn zu steigern, haben wir Briefe an die Bürgermeister*innen in den Orten geschrieben und diese so über die  Ziele von MoIn informiert. Zusätzlich haben wir Einzeltreffen unter den gegebenen Hygienevorschriften durchgeführt oder Netzwerktreffen digital stattfinden lassen. Außerdem haben wir uns den öffentlichen Raum erschlossen, um beispielsweise auf Marktplätzen Infoveranstaltungen zu organisieren. Das war am Anfang nicht einfach, da die Menschen teilweise sehr zurückhaltend reagierten. Mit der Zeit und einem Mehr an Erfahrungen und Routine, haben wir es aber geschafft, uns „einen Namen zu machen“ und unsere Angebote erfolgreich umzusetzen.

Sarah Kuhlmann: Können Sie Beispiele nennen, was Sie vor Ort anbieten?

Karin Berger: Die Angebote sind sehr vielfältig und reichen von Postkartenaktionen über gemeinsames Marmelade kochen, einem Fotowettbewerb bis hin zum Anlegen von Hochbeeten.

Sarah Kuhlmann: Das klingt sehr spannend und wie Sie uns bereits bereits im Vorfeld berichtet haben, sind ihre Angebote auch sehr gut angenommen worden. Die Idee, mit einem großräumigen Fahrzeug („Teilhabemobil“) regelmäßig die größeren Ortschaften anzufahren und ein niedrigschwelliges Lern- und Freizeitangebot vorzuhalten, wurde im Juli diesen Jahres sogar ausgezeichnet.

Frau Berger: Das ist richtig und wir sind sehr stolz, dass wir den Niedersächsischen Gesundheitspreis  in der Kategorie „Psychische Gesundheit in jeder Lebensphase stärken“ gewinnen konnten.

Sarah Kuhlmann: Das können Sie auch ganz sicher sein. Was uns als Stelle für Soziale Innovation aber auch sehr beeindruckt hat, ist ihr Social-Media-Account auf Instagram.

Frau Berger: Vielen Dank, aber dass dieser so erfolgreich aufgebaut werden konnte, haben wir auch Ihnen als Stelle für Soziale Innovation (SSI) zu verdanken, denn die Schulung, die Sie zum Thema „Nutzung Sozialer Medien“ organisiert haben, hat uns sehr geholfen, Instagram für unsere Arbeit nutzen zu können. Wir haben hierdurch einerseits neue Zielgruppen erreichen können und andererseits die Kommunikation zu unserem bestehenden Netzwerk (gerade in Zeiten massiver Kontaktbeschränkungen) aufrechterhalten können. Die Verbreitung von Informationen wird (einfach) dadurch  erheblich vereinfacht und unser Bekanntheitskreis erweitert.

Sarah Kuhlmann: Dankeschön Frau Berger, dass Sie sich die Zeit genommen haben und weiterhin viel Erfolg bei der Erreichung ihrer Projektziele.

Weitere Infos: Projekt "MoIn - Mobile Inklusion"

15.03.2022