Lebenswandeln – Vielfalt im Alter; gemeinschaftliches Wohnen

Projektansatz

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erreicht erstmalig in Deutschland eine vollständige Generation von Menschen mit geistiger Behinderung (GB) das Rentenalter. Die Ausgangslage für das Projekt basiert auf der steigenden Anzahl älterer Menschen mit GB durch den medizinischen Fortschritt und eine längere Lebenserwartung. Diese Entwicklung steht im Schatten dunkler historischer Kapitel wie der Euthanasie während des Nationalsozialismus und der Eugenik-Bewegung, welche die Behandlung von Menschen mit GB stark beeinflusst haben.

Es ist unsere Verantwortung, die Sensibilisierung für ihre Rechte und Bedürfnisse in der Gesellschaft voranzutreiben und soziale Teilhabe zu fördern. Mit der Ratifikation des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention, UN-BRK) hat sich Deutschland 2009 dazu verpflichtet, Menschen mit Behinderungen alle Menschenrechte und Grundfreiheiten ohne Einschränkungen und Diskriminierungen zu garantieren.

Insbesondere die Gestaltung des Wohn- und Lebensumfeldes kann entscheidend dazu beitragen, dass eine möglichst unabhängige Lebensführung und gesellschaftliche Teilhabe, persönliche Mobilität, Achtung der Wohnung und der Privatsphäre oder die Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport, realisiert werden. Unser Hauptziel ist es, eine inklusive Gemeinschaft für ältere Menschen mit (4 Apartments) und ohne GB (20 Apartments) im barrierearmen Wohnraum des Rats- und von-Soden-Klosters in Hannover zu schaffen.

Die Wohnanlage, direkt an das Stift zum Heiligen Geist (das Stift) angrenzend, bietet die Grundlage für die Entstehung einer vielfältigen und integrativen Gemeinschaft. Der soziale Zusammenhalt ist eine wertvolle Ressource, die sowohl durch die Betreuungskräfte aktiv gefördert, als auch durch geeignete Strukturen unterstützt werden muss.